Hot Wheels: Velocity X im Test

GameCube
Und mal wieder Rennspiel für unseren Gamecube. Normalerweise ein sehr gut frequentiertes Genre sind gute Rennspiele auf dem Würfel derzeit leider noch die Ausnahme. Warum also nicht einfach nicht mal probieren ein Game auf den Markt zu werfen und sich so ein Stückchen des Kuchens zu sichern? Das dachte sich auch THQ - warum es so in die Hose gegangen ist erfahrt ihr nachfolgend....
Zuerst einmal - gut, man mag es düstre Vorahnung oder Verfolgungswahn nennen...aber es handelt sich wieder um ein Lizenzspiel. Diesmal dreht sich alles rund um die kleinen Hot Wheels, welche viele womöglich noch aus ihrer eigenen Kindheit kennen. Dazu gabs ja auch schon ein recht durchschnittliches Modul für das Nintendo64. Jetzt ist also der Gamecube dran.

Beim ersten erwartungsvollen Starten des Spiels macht dieses auch noch einen guten Eindruck. Ein umfangreicher Einspielermodus mit zahlreichen verschiedenen Optionen, ein Modus für Mehrspieler .... eigentlich alles da was ein gutes Rennspiel braucht. Doch nimmt man das Spiel dann mal weiter unter die Lupe folgt ein negativer Eindruck dem anderen ..... aber fangen wir mal bei den Spielmöglichen für Solo-Gamer an. Neben Adventure und Challenge finden wir im Hauptmenü auch noch den Punkt Drag Race, Battle und Joyride. Hört sich verführerisch umfangreich an, wie?

Aber falsch, das Game wird euch nicht lange motivieren. Auch wenn das beim Anblick der vielen Modis zuerst ganz anders erscheint. Aber das liegt an vielmehr ganz anderen Dingen. Doch dazu später mehr. Ersteinmal will ich euch eine Kurzbeschreibung der einzelnen Menüpunkte geben.


'NEIN - das ist NICHT der Vorgänger vom N64...'


Den Kern des Spiels bildet der Adventure Modus in dem ihr eine (wie das gesamte Spiel in Englisch gehaltene) Story mitverfolgen könnt. Ein Oberfiesling will nämlich dem guten Professor Justice dessen größte Erfindung abluchsen - namentlich die Hot Wheels. Nur ihr, in Person von Schönling und Sohn des Professors könnt das verhindern. Und um dies zu tun müsst ihr in den unterschiedlichen Missionen bestimmte Aufgaben erfüllen, wofür dann hin und wieder ein Goodie, z. B. neue Wägen oder Waffen freigeschaltet werden. Diese Aufträge beginnen meistens damit das ihr eure Kiste irgendwo hinsteuern müsst, dort etwas aufnehmt und dann wieder irgendwo abgebt. Einzige Widersacher dabei sind das gnadenlos runtertickende Zeitlimit sowie einige sich ziemlich dämlich benehmende Gegner.

Wer Challenge wählt darf sich auf Zeitrennen vorbereiten, bei denen ihr alleine Strecken abkurvt und dann hoffentlich bevor die letzte Sekunde abgelaufen ist im Ziel ankommt. Hier und da dürft ihr auch mal zusätzlich unter Zeitdruck noch Gegenstände aufsammeln. Höchstens zum freispielen von Goodies von Interesse.

Das Drag Race ist ein stinknormales Rennen bei dem ihr gegen 3 CPU-Fahrer antretet und nach Möglichkeit als erstes im Zeil ankommen solltet. Unterwegs gibts Waffen aufzusammeln, mit denen ihr lästige Konkurrenten loswerden könnt und eure Führung ausbaut. Spielt sich bei weitem nicht so interessant wie sich das jetzt anhört.

Der vierte Modi im Bunde nennt sich Battle und ist eigentlich zum Dampf ablassen bestimmt. Vier Fahrzeuge in einer begrenzten Karte voller Waffen - wer als erstes eine bestimmte Anzahl von Kills hat gewinnt das ganze. Nicht nur daß die Waffensystem unausgeglichen sind - nein, die CPU-Fahrer sind im Prinzip nicht die geringste Herausforderung und wehren sich kaum.

Zu guter (?) letzt bleibt da noch der Joyride Modus der die Langeweile selbst verkörpert. Gut ok - manch einem wird er gefallen, aber ich persönlich kann damit nichts anfangen. Hier fahrt ihr nämlich in den wirklich groß ausgefallenen Arealen völlig ungezwungen (folglich ohne Zeitdruck) umher und müsst eine bestimmte Anzahl von Gegenständen sammeln um neue Goodies freizuschalten - naja, wer drauf steht...


'Feuer Frei! Leider sind die Waffensysteme nicht ausreichend ausgewogen...'


Der geringe Spielspaß leitet sich aber in erster Linie nicht durch die teilweise sehr einfallslosen Modis ab, sondern vielmehr durch grottenschlechte Präsentation und dem miesen Handling des Games. Sowas habe ich lange nicht mehr erlebt. Die Steuerung reagiert total träge und die Wägen schlagen kaum ein, wodurch ihr etwas anspruchsvollere Kurven nur mithilfe der Handbremse (B-Button) überstehen könnt. Ganz toll war auch die Idee mit dem Turbo. Diesen aktiviert ihr nämlich durch zweimaliges drücken des A-Knopfes, mit dem ihr sonst Gas gebt. Genau, einige werden jetzt schon die Hand auf die Stirn schlagen....wenn ihr nämlich in gerade mal wieder in die Kurve rutscht und dann versucht nicht als Bleifuß, sondern mit Gefühl den Wagen wieder rauszubalancieren, werft ihr bei mehrmaligem vorsichtigem Gasgeben ungewollt den Turbo an und braust also sofort auf und davon - zumeist in die nächste Leitplanke.

Das nächste große Ärgernis ist mehr von optischer Natur. Ich denke ich kann ohne Zweifel behauptet das Hot Wheels: Velocity X grafisch das bisher schlechteste Spiel für den Würfel ist. Nicht nur das es den Spieler mal mehr, mal weniger (öfters mehr) mit kleinen Rucklern nervt, nein auch die Texturen und die verwaschene/verschwommene Optik sind zum abgewöhnen. Ich musste mich zweimal mit einem Blick auf die Konsole überzeugen hier kein N64 vor mir stehen zu haben. Da muss man schon ganzschön optimistisch sein, soetwas heutzutage allen Ernstes noch als Next Generation zu veröffentlichen.

Neben dem One Player Modus dürfen sich auch wahlweise bis zu 4-Spieler in einem Battle mit unterschiedlichen Waffensystem bekämpfen, was aber schon nach wenigen Minuten absolut keinen Spaß mehr macht. Neben den Macken des One Player Modus (Steuerung, Grafik etc.) kommt hier noch ein völlig unausgeglichenes Waffensystem hinzu. Während ihr den Großteil der Waffen ob ihrer Wirkung nur belächeln könnt, gewinnt ihr mit den Magnetminen (zielsuchend..) jedes Match. Dies hat in der Praxis zur Folge das eigentlich jeder nurnoch zu den Minen stürzt - wer dann die Minen als erstes erhält, bläst die anderen aus den Weg und streicht den Sieg ein. Das mag vielleicht 3-4 Matches ganz nett sein, aber fängt dann einfach nurnoch an zu langweilen. Wer sich ein Rennen (Drag Race) mit seinen Kumpels antun will kann das auch tun, muß jedoch auf Computergegner vollkommen verzichten! Immerhin ruckelt das ganze mit 4 Spielern nicht mehr als im 1-Player Mode....


'Der Pfeil weist die Richtung - leider fängt er hin und wieder unkontrolliert zu zappeln an...'


Übrigens lässt sich das Spiel mit der gleichnamigen GBA-Version verkabeln, ein Feature das erfreulicherweise immer öfter genutzt wird. Zwischen den beiden Versionen hier könnt ihr allerdings nur einige neue Wägen (3 Stück an der Zahl) für die jeweilige Version freischalten. Nur auf diese Art und Weise ist es möglich dann alle in der Cube-Version enthaltenen 33 Fahrzeuge freizuschalten. Gamer mit Sammelwahn werden das zu schätzen wissen ;-)

Doch auch das ist nur ein nettes, zusätzliches Feature das von den großen Problemen des Spiels nicht ablenken kann. In nahezu allen Kriterien wie Steuerung, Grafik, ... ist der Hot Wheels Renner einfach eine wahre Enttäuschung.

Sebastian meint:

Sebastian

Schlampiges Rennspiel rund um die kleinen Hot Wheels. Persönlich würde ich es niemanden empfehlen - selbst wenn es bisher für Rennspiel Freunde auf dem Cube noch recht mau aussieht. Aber das Hot Wheels: Velocity X ist wirklich ein Griff ins Klo!

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Hot Wheels: Velocity X Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 2003
Vermarkter THQ
Wertung 1.8
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