Rage of the Dragons im Test

Neo Geo

Nach SNK‘s Ende und dem phönixgleichen Aufstieg Playmores beschert uns Evoga nun also den inoffiziellen Nachfolger zu Tecmo‘s Double Dragon. Werfen wir einen genaueren Blick auf einen den ersten der »New Generation«-Titel für das Neo Geo.

Rage_of_the_Dragons_1Die Story ist schnell erzählt. Die Kunst des Drachen ist eine alte Kunst, die diesen huldigt und ihren Benutzer die elementare Kraft dieser Kreaturen gibt. Diese können sie für den inneren Frieden nutzen oder sich mit anderen »Drachen« messen. Manche werden jedoch auch von ihr Überwältigt und verfallen den bösen Kräften. Einer dieser Kämpfer ist ein mächtiger Adeliger, der mit seiner Sekte und der Stärke des »Black Dragon« den Schauplatz Sunshine City in Atem hält.

 

Er wurde als junger Kämpfer mit Ambitionen aus dem Dojo eines Drachenmeisters wegen seinen falschen Verhaltens rausgeworfen und sinnt jetzt auf bittere Rache! Dieser Meister fand allerdings in den beiden Brüdern Jimmy und Billy (direkt aus Double Dragon übernommen) zwei dem Bösen ebenbürtige Gegner und so machen sich die Zwei auf um die Bedrohung auszulöschen. Hinzu kommen noch weitere Charaktere, die alle aus eigenen Gründen an dieser Aufgabe teilnehmen.

Nach dem üblichen NG-Logo erwartet uns ein Vorspann in der gewohnten NG-Art mit netter Eingangsmusik, die schon deutlich macht, dass auf die technische Qualität der Musik geachtet wird. Das Hauptmenü präsentiert sich dagegen karg. Mit einem Story, VS sowie Option, How to Play und Practicemode kann man heutzutage niemanden mehr anlocken, auch nicht auf dem NeoGeo. Das einzig Interessante, der Practice Mode, entpuppt sich ebenfalls als kalter Kaffe, da man außer dem Gegner, der Stage und dem CPU-Level nix einstellen kann. Eine wahrhaft weise Entscheidung von Evoga! So ist man beim Üben der Techniken der Laune des CPU-Kämpfers ausgesetzt, der (was sollte er sonst tun??) angreift. Es bleibt mir ein Rätsel, wie man einen Modus, der schon seit King of Fighters 97 seine festen Regeln hat, so verhunzen kann?

Rage_of_the_Dragons_5Das nächste (im Vergleich nicht so schlimme) Manko ist die Grafik. Wer Garou Mark of the Wolves zockte, ist recht verwöhnt und dementsprechend nur schwer zu überzeugen. Hier erreichte Evoga ebenfalls nicht die Höhe. Bei 14+1 Charakteren kann man mehr rausholen. Das bewies SNK mit Garou bestens bewiesen. Leider übernahm Evoga die Unart, die Hintergründe zu digitalisieren (so wie bei King of Fighters 2002). Mit gezeichneten Figuren im Vordergrund wirkt es einfach unnatürlich, zumal auch die Backgrounds keine Glanzleistung darstellen. Dies soll nicht heißen, dass die Grafik schlecht ist. Sie ist durchaus solide, nur nicht auf der Höhe der Zeit.

Die Animationen sind da schon ne Stufe besser. Trotzdem erreichen sie zum Teil nur KoF-Niveau und das bei weitaus weniger Kämpfern. Dennoch gibt es ein paar nette Hintergründe und geschmeidige Animationen. So explodiert das KO-Zeichen beim Einsatz eines Supermoves in tausend kleine Fetzen (einer Partikelexplosion ähnlich) während der Background in einem Farbspektakel untergeht. Etwas, woran sich King of Fighters ein Beispiel nehmen könnte.

Die Musik ist einer der großen Pluspunkte, da hier technisch als auch an Qualität eine Menge geboten wird. Der Soundtrack ist ein Mix aus Rock, Techno sowie ebenso klassischer Elemente.

Das Spiel spielt sich außerdem im Tag-Battle (also ähnlich wie MvC), daher sind immer 2 Charakter zusammen. Das Design der Kämpfer weiß zum Teil zu Überzeugen. Nur leider gibt es erneut ne Menge Plagiate. Des weiteren stören mich die Strampelanzuge der männlichen Protagonisten. Die weiblich bauen dagegen hauptsächlich auf dem Cute & Sexy-Faktor auf.

Rage_of_the_Dragons_7Das Spiel basiert zum großen Teil auf Combos. Mit den Tasten (C) + (D) startet man einen harten Treffer, welcher den Gegner segeln lässt. Dann kann man mit einem charakterspezifischen Combo (dessen Eingabe am unteren Bildschirmrand erscheint) bis zu 6 Hits landen. Dieser kann anschließend entweder in einem Move oder einen Supermove weitergeleitet werden. Eine nette Neuerung sind Levelbegrenzungen in Form von Wänden, Statuen etc. ähnlich der Real Bout Serie. Knallt man an diese, kann erneut ein Combo angesetzt werden. Das besondere sind aber die Tag-specials. Dabei werden beide Kämpfer auf den Bildschirm gerufen und führen eine spezielle Combo aus. Diese Technik kann zum Beispiel nach dem Airjuggle, Move, Wallcrash, erneut Airjuggle, benutzt werden. Daher sind 20 Hit Combos nix Ungewöhnliches. Da diese jedoch verdammt einfach gehen, kriegt man sie meist auf Anhieb hin. Was natürlich zum Teil den Fun nimmt, da man nicht experimentieren kann, da sobald ein Tagspecial kommt, eine feste Combosequenz folgt. Auch die Begrenzungen tun ihr Übriges, da sie beim Aufprall den Gegner sofort erneut in die Luft befördern, was die Sache noch weiter vereinfacht.

So ist das Combosystem und das Gameplay aber durchaus für Einsteiger geeignet, die sich nicht mit kleinen Combos lumpen lassen wollen. Allerdings verführt das (C) + (D)-Combo-System schnell zum wilden (C) + (D) - Gedrücke in dem der Schnellere gewinnt. So kann ein Match bei einem geübten Kämpfer mit einem einzigen (C) + (D) beendet werden, da das Spielsystem leider auch nicht gewollte Combos bis zu 60(!) Hits zulässt.

Kommen wir zum Negativen, Grafik hätte bei der Kämpferzahl und der heutigen Zeit durchaus Last Blade oder Garou-Niveau haben können, ein zu einfaches Combosystem, der Practicemode: Man kann die Charaktere wählen sowie Background. Der Gegner ist immer CPU man muss also immer kämpfen. Kein Manual, keine Commandliste, kein Counter etc. Der Modus ist für die Katz!!

Johann! Durch diesen jüngeren Wolfgang Krauser - Klon wird der Begriff Billig Cheap - Boss neu definiert! Griff, Fireball. Diese 2 Moves werden zu 90% den Kampf dominieren! Außerdem hat unser Freund noch Counter im Combo oder Special sowie keine Recovery-Zeit!!




Deniz meint:

Deniz

Bedenkt man den Preis, sowie die Zeit die man sich mit dem Spiel beschäftigt, hätte Noise ruhig etwas Besseres leisten können. Zumal sie ja nicht unter Konkurrenzdruck schnell was rausbringen mussten. Dieser Titel ist definitiv nicht der Schritt in eine strahlende Zukunft.

Positiv

  • Gelungener Soundtrack
  • Zum Teilen guten Grafik

Negativ

  • Zu einfach
  • Kein richtiger Practice-Mode
  • Bossgegner
Userwertung
3.57143 7 Stimmen
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Forum
  • von Shan:

    Meine Rede. Der Großteil der SK-Angebote stammt ja von Händlern. ...

  • von suicider:

    Vorreiter = Händler Okay nicht alle, aber die Mehrzahl....

  • von Shan:

    Einen Vorreiter braucht es halt trotzdem. Privatverkäufer loten zwar auch gewisse Grenzen aus, aber nicht in diesem Maße.

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Rage of the Dragons Daten
Genre 2D Beat ‘em Up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2002-09-20
Vermarkter Playmore
Wertung 7.5
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