Jet Force Gemini im Test

Nintendo 64
"Es kann der bravste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefaellt" sang einst Roland Kaiser und dürfte damit zumindest auf dem Planeten Goldwood den musikalischen Geschmacksnerv treffen - die dortige Bewohner ("Tribals") werden nämlich gerade von einem besonders fiesen Nachbarschaftstyrannen namens Mizar gepiesackt. Sogar vor einem Angriff auf die Jet Force Patrouillen der Weltraum Föderation schreckt der Bösewicht nicht zurück, weshalb es an der Zeit ist, dem übergeschnappten Diktator eins vor den Latz zu knallen.


Verantwortlich für diese nicht ganz einfache Aufgabe ist das Jet Force Trio Juno, Vela und Hund Lupus. Alle drei unterscheiden sich dabei in ihren Fähigkeiten, mit den gestellten Rätseln und den Schergen Mizars fertig zu werden. Euer oberstes Ziel ist allerdings nicht nur die Beseitigung des feindlichen Abschaums auf der Planetenoberfläche, sondern auch die verstreuten Tribals lebend aus den Fängen des Gegners zu retten.

Hierzu stehen euch unterschiedlichste Waffentypen zur Verfügung, wobei überforderte Einzelspieler sogar noch weitere Unterstützung anfordern können - Roboter Floyd wechselt im Spiel nämlich die Seiten und lässt sich fortan von einem zweiten Spieler übernehmen, wodurch ihr das Abenteuer kooperativ meistern könnt. Das ist auch bitter nötig, denn wie bei vielen Rare Produktion zählt auch Jet Force Gemini auf dem Nintendo 64 nicht gerade zu den einfachsten Spielen. Gerade Anfänger und unerfahrene Spieler werden vom Schwierigkeitsgrad anfänglich womöglich etwas überrascht sein, die insbesondere in den dicken Endgegnern ihren Höhepunkt finden.


64-Bit Power - gespielt wird aus der vertrauten 3rd-Person Perspektive!

Abgesehen von diesem Manko macht Jet Force Gemini seine Sache aber grandios - die verschiedenen Spielewelten (Planeten) sind sowohl optisch wie spielerisch abwechslungsreich und lassen euch nach Einsätzen per Pedes gern auch mal ein Fahrzeug besteigen. Unzählige Gegnertypen, von einfachem Kanonenfutter über versteckte Scharfschützen bis hin zu gewieften Ameisen mit Abwehrschildern wird reichlich Abwechslung geboten. Hier ist dann auch oftmals ein ruhiges Händchen beim manuellen zielen (über die rechte Schultertaste) geboten, um das Zielvisier sicher zu platzieren und anschließend per Z-Button abzudrücken. Wehe dem, dessen Analogstick bereits zu ausgeleiert ist!

Große Freude bereitet Jet Force Gemini alten N64 Haudegen auch hinsichtlich der Grafik. Gut, mit modernen Grafikwundern kann man sich naturgemäß nicht mehr messen, aber auf dem Nintendo64 spielt Jet Force Gemini ganz klar an der Spitze mit. Der nervige Nebel ist hier selbst bei vier Spielern im ebenfalls enthaltenen Deathmatch Multiplayer nicht zu sehen und der Spielablauf bleibt zu jeder Zeit erfreulich flüssig. Allerdings erschwert hier wie auch im gesamten Spiel eine etwas nervöse Kamera die Orientierung. Dennoch beeindrucken sowohl Grafiken als auch Effekte, zumal Jet Force Gemini keinesfalls das Expansion Pak als notwendige Erweiterung voraussetzt. Umso erfreulicher, dass die Soundkulisse hier sogar noch eins drauf setzt und sich glücklich zu den besten Soundtracks auf den N64 zählen darf, was selbstredend zu einer wunderbaren Spielatmosphäre beiträgt.

Sebastian meint:

Sebastian

Jet Force Gemini war einer der letzten Titel von Kultentwickler Rare für das N64, welche den 64-Bitter aus dem Hause Nintendo wie keine andere Company dominierten. Auch dieses Modul ist wieder hervorragende Spielekost und kann trotz (oder gerade wegen?) seiner eigenwilligen Grafik und des immensen Tiefgangs auch heute noch überzeugen. Wer stolzer N64 Besitzer ist und Jet Force Gemini bislang noch nicht im Regal stehen hat, der sollte dies möglichst rasch nachholen - hoffentlich schiebt Nintendo bald eine (längst überfällige) Version für die Virtual Console nach!

Positiv

  • Drei Charaktere
  • Kooperatives Spiel
  • Abwechslungsreiches Gameplay

Negativ

  • Kamera etwas hektisch
  • Steuerung nicht ganz genau
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Forum
  • von Undead:

    Dann bin ich ja froh, das es nicht nur mir so ging. Eigentlich mag ich ja Rare Games generell, aber mit dem Game wurde ich irgendwie nie wirklich Warm. Ist aber auch wieder Jahre her als ich es das letzte mal gespielt hatte. Mich hat es glaube ich gestört, das man es weniger als ein Adventure als...

  • von _2xs:

    Den Trick mit dem draufzurennen hab ich schon übernommen. Trotzdem fehlt halt die Übersicht in Gängen oder so, wenn der Gegner mal wieder hinter einem auftaucht.

  • von Akido:

    Stimmt, manuell zielen ist suboptimal. Probier mal auf den Gegner ohne manuelles zielen zu zu laufen und einfach draufhalten. Zielen ist imo eigtl nur bei den flugdrohnen sinnvoll.

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Jet Force Gemini Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 02. November 1999
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.2
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