Löblich: Damit man die neuen Funktionen gleich testen kann, hat Nintendo für jeden DSi-Neubesitzer 1000 DSi-Punkte springen lassen. Ein Feature das schon bei der Wii Sinn gemacht hätte, um den Usern die Onlineanbindung näher zu bringen. Dr. Mario für zwischendurch schlägt übrigens mit 500 Punkten aufs virtuelle Portemonnaie.
Wählt man nun den Dr. Mario Channel auf dem DSi, so fallen direkt die bescheidenen Optionen im Startbildschirm auf. Lediglich das Starten eines neuen Spiels und die Hilfe lassen sich anwählen – hier bot die WiiWare Fassung bedeutend mehr, aber es soll ja schließlich auch nur ein Dr. Mario für zwischendurch sein. Starten man ein Spiel, so darf man nun doch noch verschiedene Parameter einstellen: Ein klassisches Spiel alleine darf genauso wenig fehlen, wie ein Match gegen die CPU.
Multiplayeroptionen oder gar ein WiFi-Mode darf man jedoch leider nicht erwarten. Schade, denn gerade hier spielte Dr. Mario auf der Wii seine Trümpfe aus. Freunde mit Wettbewerbsambitionen dürfen also nur nacheinander ihren Highscore vergleichen. Leider darf man sich dabei nicht mit seinem Namen verewigen, so bleibt nur das Merken des Spielers mit der höchsten Punktzahl übrig. Hier gibt es also gründlichen Nachholbedarf für eine potentielle Folgeversion.
Am eigentlichen Grundprinzip wurde nichts geändert. Wie im Original geht es darum, eine festgelegte Anzahl lästiger Bazillen durch senkrechtes oder waagerechtes Aneinanderreihen zu zerstören. Jeweils vier gleichfarbige Ungetiere, die wie bei Tetris vom oberen Bildschirmteil herabfallen und sich drehen lassen, benötigt man, um eine Reihe zu sprengen.
Verschiedene Einstellungen des Schwierigkeitsgrades in Form von höherer Geschwindigkeit oder größerer Anzahl an Bazillen zu Beginn gab es bereits 1990. Die DsiWare-Version hält sich auch bei den Bildschirmdarstellungen eng an die Vorlage – Anzeigen für restliche Bazillen, nächstfolgende Farbkombination und aktueller Spiellevel fehlen ebenso wenig wie Angaben zur Punktezahl, Highscore und Zeit. Die Qual der Wahl bei der eingängigen Hintergrundmusik mit vielen Retroeinschlägen hatten Serienexperten bereits beim Klassiker und die Steuerung im Hauptmodus ist dank Nutzung der Buttons nah am Gameboy-Original - Kenner fühlen sich also sofort heimisch.
Dr. Mario erlebt ein gelungenes Revival auf dem DSi. Damals wie heute fordert das zeitlose „eine-Runde-noch“ Spielprinzip und auch nach 20 Jahren ertappt man sich häufiger beim Mitwippen mit den eingängigen Liedern. Nintendo hat bei der Modernisierung des kultigen Knoblers schon auf der Wii alles richtig gemacht und dieses Konzept einfach „für zwischendurch“ umgesetzt. Leider vermisst man jedoch schmerzlich den Luxus der WiiWare-Version wie die Onlinefunktionen bzw. das direkte Match mit Freunden – hier darf bei einem Nachfolger gerne nachgebessert werden.