Die Regeln dürften dabei alllerorten bekannt sein. Horizontale und Vertikale Lücken befinden sich auf einem Spielfeld und sind jeweils durch eine knappe Definition beschrieben. Wisst ihr die Lösung, so tragt ihr sie Buchstaben für Kästchen ein - im idealfall bleibt dabei kein Kästchen mehr frei. Bliebe die Sache mit dem überkreuzen: Wie es sich im Ausdruck "Kreuzworträtsel" schon wiederfindet, überkreuzen sich diese Wörter auf dem Spielfeld, wodurch ihr aber Gelegenheit erhaltet, auch auf unbekannte Lösungsbegriffe zu schließen.
Dieses System wurde selbstverständlich auch auf dem Nintendo DS beibehalten. Gleich 555 Wörterrätsel verlangen euch hier Ausdauer, Konzentration und eine gute Portion Vorwissen ab. Doch auch wenn es um letzteres nicht unbedingt hervorragend gestellt ist, ist angesichts dreier unterschiedlicher Schwierigkeitsgrad Furcht fehl am Platze. Und schon so mancher Schüler hat dank Omas Rätselbuch sein Wissen in Geographie und griechischer Mythologie erheblich aufgebessert.
Verräterische Fähnchen links unten - hier darf in gleich fünf Sprachen gerätselt werden!
Doch hier wird nicht nur Wissen im Schlagwortstil vermittelt, auch der Spaß soll bei der Rätselei nicht zu kurz kommen. Im Hauptmenü angekommen, könnt ihr euch entweder ein "Zufälliges Rätsel" vom Nintendo DS zuschieben lassen oder aber ihr geht die Sache strukturierter im "Rätsel auswählen" Spielmodus an. Bereits gelöste Aufgaben werden dabei in den Rätsellisten durch ein grünes Häkchen symbolisiert, wodurch ihr euch wirklich wochenlang von Anfang bis Ende durch die Rätsellandschaft schlagen könnt. Wer dies nicht alleine tun möchte, erhält dabei in einem genialen Multiplayermodus die Chance - auf Wunsch dürfen nämlich bis zu vier Spieler u.a. kooperativ (!) an des Rätsels Lösung wagen. Eine tolle Idee, die allerdings je eine Cart von Süddeutsche Zeitung Wissen: Kreuzworträtsel pro Spieler erfordert.
Bei der Eingabe der Buchstabenkombinationen verließ man sich bei Entwickler Independent Arts übrigens auf zweierlei Möglichkeiten - zum einen über eine Software-Tastatur, auf welcher ihr einfach die Buchstaben antippt. Zum anderen aber auch eine integrierte Schrifterkennungssoftware, wie sie z. B. bei Practise English bereits zum Einsatz kam. Leider ist die Variante hier nicht ganz so ausgereift, wie man es sich wünschen würde - bei den Teststunden offenbarten sich hin und wieder Probleme mit der Erkennung einiger Buchstaben, was nach einer Wiederholung dann aber zumeist problemlos klappte. Da das Spieltempo behutsam und ein Zeitlimit nicht vorhanden ist, stellt euch dies aber auch nicht auf die Geduldsprobe. Übrigens meinten es die Macher gut mit genervten Nintendo DS Besitzern - und bauten eine Hilfefunktion ein, auf die ihr jederzeit in verfahrenen Situationen zurückgreifen könnt und wodurch sich Frust am Handheld verhindern lässt.
Nein, den Preis für die beste Optik erhält es ganz sicher nicht...
Nun aber noch zu einem Punkt, bei dem Süddeutsche Zeitung Wissen: Kreuzworträtsel nicht mehr als nur das absolute Minimum zu bieten hat - die Grafik. Selbst das zitierte Rätselbuch von Omi aus dem Jahr 1967 hatte schon schwarz-weiße Kästchenlandschaften zu bieten - auf dem Nintendo DS kann man wahrlich mehr erwarten. Ganz ähnlich stets auch mit dem Sound - passend zum Geschehen dudelt eine (eine!) unverbindliche Melodie im Hintergrund, die allerdings selbst nach Stunden noch erstaunlich unverbraucht wirkt.
Instinktiv hatte ich ja schon mit ähnlichem Trash wie den Kakuromaniacs gerechnet - doch Entwickler Independent Arts hat (fast) alles richtig gemacht. Mag Süddeutsche Zeitung Wissen: Kreuzworträtsel optisch und akustisch keine Granate sein, der unkomplizierte Rätselspaß für Couch und Urlaubsreise fesselt sowohl jung und alt und wird euch wochenlang beschäftigen. Und dank des auch noch ermäßigten Preis von ca. 25 Euro lassen sich wahrlich nur schwer Argumente gegen einen Kauf ins Feld führen. Kreuzworträtsel-Freunde greifen hier zu!