Sports Island 2 Screenshots (Nintendo Wii)
Allesamt teilen sich die Freizeitbeschäftigungen eine Tatsache: Sie sind irgendwie ziemlich anspruchslos auf Nintendo Wii verfrachtet worden. Wer sich auf abendfüllende Kost eingestellt hat, wird enttäuscht werden - denn bei den meisten Sportarten dürft ihr eure Akteure noch nicht einmal selbst über das virtuelle Spielfeld scheuchen, dies erledigt die CPU für euch. Somit verbleibt lediglich noch die Aufgabe, mit gutem Timing zur richtigen Zeit das Knöpflein zu drücken und sich am Sieg zu erfreuen.
Sports Island 2 Screenshots (Nintendo Wii)
Mit Ausnahme des hohen Schwierigkeitsgrades gehört nicht einmal ein Fingerspitzengefühl dazu, denn die sportlichen Minispiele sind wohl im Hinblick auf Gelegenheitsspieler so "gutmütig" designt worden, dass sich nur schwerlich verlieren lässt. Damit qualifiziert sich der Titel immerhin als unterhaltsamer Partytitel für jeden Geschmack und jede Altersklasse, wobei das neue Tutorial vor jedem ersten Spielbeginn etwas nervt. Insbesondere, da dies bei jedem neuen Spieler geschieht und so gerade z. B. bei geselligen Multiplayerabenden nervende Verzögerungen entstehen.
Sports Island 2 Screenshots (Nintendo Wii)
Zumal die Einführung ja auch weitgehend überflüssig ist - nicht, dass die Steuerung tatsächlich so intuitiv und einfach wäre, vielmehr hat auch beim Nachfolger wieder diese gewisse Beliebigkeit Einzug gehalten. Beispiel Tennis: Sowohl Schlagrichtung als auch Beinarbeit wird vom Nintendo Wii besorgt, kommt der Ball nur irgendwie in eure Nähe wackelt ihr die Wii Remote etwas und schon schlagt ihr einen scharfen Return zurück. Selbst grobmotorische Anfänger werden sich hier nach einigen Partien schlichtweg langweilen. Bei anderen Sportarten sieht es nicht besser aus - beim Eishockey sind die Torhüter so schlecht, dass sie Fernschüsse aus der Mitte des Spielfelds doch irgendwann eigentlich wenigstens mal zufällig halten müssten.
Sports Island 2 Screenshots (Nintendo Wii)
Sports Island 2 Screenshots (Nintendo Wii)
Da hilft dann auch kein enthaltener Turnier oder gar Liga Modus mehr weiter - die zehn Sportarten bei Sports Island 2 spielen sich einfach vergleichsweise dröge und eintönig. Gerade im Vergleich mit dem Genrekollegen Wii Sports aus dem Hause Nintendo werden Unterschiede wie eine wirklich intuitive Steuerung, Anspruch und Einsteigerfreundlichkeit deutlich.
Sports Island 2 Screenshots (Nintendo Wii)
Zumal der im Jahr 2006 zur Veröffentlichung des Nintendo Wii bereitgestellte Nintendo Titel auch aus technischer sicht heute noch vom Platz geht. Die maue Optik aus Teil 1 erfuhr zwar eine Auffrischung, ist aber dennoch im Jahr 2009 einfach enttäuschend. Hinzu kommt eine grausige, verunglückte Techno-Mucke, die auf Dauer am Nervenkostüm zehrt. Die ärgerlichste Tatsache ist aber sicherlich die abermals fehlende Möglichkeit, seine eigenen Mii Charaktere Boule oder Eishockey spielen zu lassen. Stattdessen gibt's nun die Option innerhalb von Sports Island 2 neue Avatare erstellen zu können - die darauf verwendete Energie hätte man lieber in eine ordentliche Mii Implantierung investieren sollen.
Tja, wer hoffte mit Sports Island 2 - wenn schon keine Revolution - dann wenigstens ein zweites Wii Sports in den Händen halten zu dürfen, der wird herb enttäuscht. Sowohl Spielbarkeit, als auch Präsentation hinken hinter dem Nintendo Original zurück. Das die zehn Sportarten durchaus Potenzial besitzen würden, wird sicherlich niemand bestreiten - derart lieblos aufbereitet sollten sich Nintendo Wii Jünger ungeachtet der verlockend günstigen 30 Euro Verkaufspreis den Geldbeutel stecken lassen.