"Ja, der hier nimmt wirklich Drogen..."
Mace Griffin – Bounty Hunter ist nicht, wie die Screenshots vermuten ließen, ein reiner Ego-Shooter. Nein, hin und wieder müsst ihr euch hinter das Steuer eures Raumgleiters klemmen um von einem Ort zum anderen zu gelangen. Aber nur einfach in der Gegend rum zu fliegen, wäre langweilig, also gibt es noch eine Menge Feinde, die euch aus dem Raum pusten wollen. Mit Bordgeschützen und Lenkraketen rückt ihr euren Gegnern auf den Pelz. Aber nicht nur der normale Spielverlauf ist einigermaßen abwechslungsreich gestaltet, auch die Anzahl der Waffen, die ihr im Ego-Modus aufnehmen könnt, scheint unbegrenzt. Von einfachen Handfeuerwaffen, über Snipergewehre bis hin zu kräftigen Raketenwerfern bietet Mace Griffin – Bounty Hunter alles, was das Shooter-Herz begehrt.
Das Game bietet einen gesunden 50:50-Mix aus Flug- und Shooter-Szenen, wobei die Zeit, die ihr letztendlich in eurem Schiff verbringt eher gering ist. Von der KI der Gegner waren wir positiv überrascht. Eure Feinde gehen in Deckung, wenn ihnen zu viele Kugeln um die Ohren sausen und sie eröffnen gnadenlos das Feuer sobald sie auch nur eine eurer Haarsträhnen sehen. In Halo konnte man sich selbst im Legendär-Modus immer noch von Hinten an die Gegner ran schleichen und ihnen einen überbraten. In Mace Griffin – Bounty Hunter könnt ihr froh sein, wenn ihr überhaupt irgendwann mal so nah an eure Feinde herankommt. Deswegen empfiehlt es sich immer die Gegend erst mal mit dem Snipergewehr auszukundschaften und das Nötigste aus der Entfernung zu erledigen.
"Die Charaktere sind gut modeliert, die Animationen aber eher schwach..."
Die Grafik von Mace Griffin – Bounty Hunter kann sich wirklich sehen lassen, und dass, obwohl das Game ein Multiplattformer ist, die ja im Allgemeinen dafür bekannt sind, dass sie sich an den Hardware-Fähigkeiten der PlayStation2 orientieren. Doch wir waren echt begeistert. Grafisch befindet sich das Spiel also auf einem verhältnismäßig hohen Niveau. Saubere Texturen, eine flüssige Framerate und sogar ein wenig Bumpmapping auf den Waffen wissen zu begeistern. Aber wo Sonne ist, da gibt’s bekanntlich auch Schatten. Die Animationen der Personen im Spiel wirken alle etwas steif und unbeholfen. Das für einen Shooter eher untypische Motion-Capturing hätte hier wahre Wunder gewirkt. Die Entwickler hätten aber auch einfach etwas mehr arbeit in die Bewegungsabläufe packen können...
Auf akustischer Ebene gibt es nichts zu meckern. Alle Geräusche und Musikeinspielungen klingen jederzeit sauber und sie kommen nie unpassend.
Bei allem Anlass zur Kritik in Punkto Sound und vor allem bei der Steuerung, wollen wir die Qualitäten von Mace Griffin – Bounty Hunter keinesfalls aus den Augen lassen. Die Grafik ist überdurchschnittlich gut, die Gegner sind nicht von schlechten Eltern und die Anzahl der Waffen lässt die Augen eines jeden Schießeisen-Freaks hell auffunkeln. Wer mit dem etwas mickrigen Sound leben kann und sich die Wartezeit bis zum Release von Stalker oder Half Life 2 im nächsten Jahr etwas verkürzen möchte, landet mit Mace Griffin – Bounty Hunter sicherlich keinen Fehlkauf.