NBA Live 07 im Test
Die Heimmannschaft wird dabei besonders hervorgehoben und jeder Spieler wird einzeln vorgestellt. Leider handelt es sich immer um ein und dieselbe Einlaufsequenz. Spätestens nach den ersten paar Spielen, werdet ihr die Sequenz gelangweilt überspringen, um zum wesentlichen Teil des Spiels zu kommen.
Spielerisch distanziert sich NBA Live 07 wieder vom Vorgänger. Größtenteils dadurch, weil nun endlich auch die Superstar Controls in der 360 Fassung dabei sind, die bei der aktuellen Generation schon seit vergangenem Jahr zum Spiel gehörten . Mit den Freestyle-Controls, die in fünf unterschiedliche Spielerkategorien eingeteilt sind, könnt ihr mit euren Spielern beeindruckende Tricks der NBA-Stars hinlegen. Die unterschiedlichen Kategorien beziehen sich auf besondere Spielereigenschaften. Darunter befinden sich Highflyer, Playmaker, Post, Shooter und Scorer. Am Spieler-Hud könnt ihr erkennen, welcher Star zu der jeweiligen Eigenschaft passt. McGrady wäre zum Beispiel das Paradebeispiel für einen Highflyer. Highflyer sind Spieler, die besonders hoch und gekonnt Springen können. Posts sind dafür die idealen Abwehrspieler, während Playmaker dagegen ein Spiel an sich reißen können. Shooter sind Spieler, die hervorragend aus der Distanz Körbe werfen, wie z.B. Dirk Nowitzki. Scorer wiederum sind auf ihrer bevorzugten Position unschlagbar.
Außerdem werden ebenfalls die Spielerkategorien in drei verschiedene Stufen eingeteilt. Ein Stufe eins Highflyer ist einem Highflyer der Stufe drei deutlich unterlegen und kann bei weitem nicht so gut springen. Welche Stufe der jeweilige Star hat, erkennt ihr wiederum am Hud. Komischerweise bieten die aktuellen Konsolen, sowie die PSP Version drei weitere Moves, die aus unerklärlichen Gründen in der 360 Fassung fehlen!
Die gute K.I. der Teamkameraden fällt dagegen äußerst positiv auf. Sobald ihr euch in Ballbesitz befindet und nach vorne stürmt, versuchen sich die anderen Spieler frei zu spielen und suchen die Lücken der gegnerischen Verteidigung. Erfreulich ist es ebenfalls, dass nun die Sache mit den Freiwürfen besser geregelt wurde. Aufgrund der überarbeiteten Freiwurfmethode aus NBA 2006 gingen so manche Würfe einfach ins Aus und man hatte letztendlich keinerlei Ahnung weshalb der Ball nicht in den Korb ging. In NBA 2007 wird nun nach einem missglückten Wurf ein Fenster eingeblendet, in dem euch angezeigt wird, woran es gefehlt hat. Bei der Ausführung an sich, wurde aber nichts verändert.
Ihr müsst nach wie vor den rechten Analogstick nach hinten ziehen und im richtigen Moment möglichst grade nach vorne drücken, um einen Korb zu machen. Wer sich eine Saison lang behauptet hat, verdient sich dadurch den Einzug in die Playoffs. Doch wer danach noch gerne weiterspielen würde, hat in der 06er Version leider Pech gehabt.
Gott sei Dank gibt’s aber für die richtigen Junkies endlich den Dynasty-Modus, indem ihr über 25 Saison spielen könnt. Des weiteren könnt ihr alles mögliche regeln, was Abseits des Spielfeld ebenfalls an Bedeutung hat. Stellt neues Personal ein, wie z.B. einen Chefcoach-Assistenten, Talentsucher, Physiotherapeuten und Trainer, die sich während einer Saison um eure Schützlinge kümmern bzw. ein genaues Auge auf deren Gesundheit werfen. Außerdem sollte die so genannte Teamchemie immer im grünen Bereich befinden, damit die Spieler ihr volles Potenzial entfalten können. Ignoriert ihr die Bedürfnisse der Spieler, sinken gleichzeitig auch eure Chancen auf den Titel. Im Manager-Büro lassen sich zusätzlich Einblicke in den ESPN-Verletzungsbericht, das Personal oder die Teamchemie gewähren. Dazu könnt ihr euch auch in der Zeit außerhalb der Saison auf kommende Spiele vorbereiten. Dank des Dynasty-Modus hat das Spiel eine kleine Priese eines Mangers zu bieten.
Der All-Star Modus, bei dem sich Spieler von der Ostküste gegen die Spieler der Westküste messen, ist dieses mal auch wieder dabei. Doch leider können auch die vielen Spielmodi nicht über die immensen Gameplayschwächen von NBA Live drüber hinweg täuschen. Die Steuerung ist durch das überladene Freestyle Control unnötig komplex ausgefallen und erschwert den Einstieg. Dazu kommt es, dass eure Spielfigur oft in anderen Gegenspielern aufgrund von Clippinfehlern fest hängt. Ebenfalls ist total merkwürdig, wie viel Würfe von angeblichen Profi-Athleten daneben gehen. Gut 60-70% aller Würfe landen überall, nur nicht im Korb. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, ob ihr jetzt mit einem unbekannten Sportler werft oder mit Berühmtheiten wie O’Neil, Nowitzki oder Bryant. Da erreicht das Spielspass-Level bisher unbekannte Tiefen.
Grafisch ist NBA Live 2007 gewohnt gut und die Spielermodelle sehen immer noch sehr schick aus. Hoher Detailgrad und die klasse Hauttextur mit dem genialen Schweißeffekt machen einiges her. Die Stadien sind ebenfalls sehr schick und vor allem das 3D-Publikum kann überzeugen. Dafür sind die meisten Animationen dermaßen schwach ausgefallen, wie man es von EA normalerweise nicht gewohnt ist. Gerade die Laufanimationen sehen wie von einem Dreijährigen mit randvollen Hosen aus – unglaublich. Die Clippingfehler und vereinzelte Ruckler trüben den Grafikeindruck. Der Sound dagegen ist das einzig wirklich gute an dem Spiel. Kräftig, laut und mit netter Sprachausgabe der Kommentatoren, kann man wenigstens in diesem Bereich punkten. Die Sprecher sind die gleichen, die auch schon auf den vorigen Spielen ihre Kommentare zum Besten gegeben haben. Marve Albert und Steven Kerr kümmern sich dabei um den wesentlichen Teil, während Greg Anthony und Ernie Johnson ihrer Verpflichtung nur bei den Allstar-Spielen nachkommen. Innerhalb der Menüs gibt’s feine Musik von beliebten Künstlern aus verschiedenen Genre, überwiegend natürlich aus dem Bereich Rap.
Christopher meint:
Positiv
- Guter Sound
- Schicke Grafik...
Negativ
- Schwaches Gameplay
- ...dafür nicht makelos
- Online-Partien
Userwertung
Leider hat es dieses mal wieder nicht geklappt. Zwar wurden die fehlenden Spielmodi endlich in die 360 Fassung integriert und die ESPN Features mit den ganzen Videos, Scoreboards und aktuellen News sind auch sehr löblich, doch dafür ist das Gameplay einfach zu schwach umgesetzt worden und lässt einen richtig sauberen Spiefluss gar nicht erst ermöglichen. Online Partien sind wegen des schlechten Net-Codes ohne abartige Lag-Orgien gar nicht erst zu überstehen.Von daher wäre es äußerst Ratsam, wenn ihr euch auf Partien gegen Freunde an einer Konsole beschränkt. Ingesamt wirkt es einfach wie ein Spiel, das möglichst schnell zur anstehenden Basketball-Saison fertig sein musste und macht einen total unausgereiften Eindruck. Wer ein gutes B-Ball-Spiel haben möchte, greift zur besseren Alternative von 2k-Sports.