Als Derrick Cole eines Morgens aufwacht kann er sich an nichts mehr erinnern...
Doch das alleine wäre noch nicht revolutionär genug, um eine gute Bewertung einzuheimsen. Die Entwickler entschieden sich also, das Spiel mit gelegentlichen Nahkampfeinlagen zu spicken. Dadurch, dass manche Gegner resistent gegen gute alte Wummen sind, muss Derrick Cole auch schon mal seine Fäuste sprechen lassen. Leider liegt hier einer der großen Minuspunkte des Spiels. Denn, wie man sich sicherlich denken kann, ist es nicht nur äußerst ungewohnt sondern auch unheimlich schwierig einen Gegner aus der Ego-Perspektive zu vermöbeln. Man hätte die Tasten des Xbox Controllers wesentlich sinnvoller nutzen können. So muss man alle Angriffe durch verschiedene Kombinationen von linker und rechter Schultertaste und dem linken Analogstick auslösen. Offensichtlich hielt es niemand für nötig die vier Hauptbuttons dafür zu verwenden.
Da diese Art von Ego-Shooter natürlich etwas ungewöhnlich ist, freut sich der Spieler über ein recht ordentliches Tutorial zu Beginn des Spiels. Hier bekommt man alle wichtigen Bewegungen und Manöver beigebracht. Etwas überladen kam mir allerdings der Teil mit den Nahkampfmanövern vor. So wurde ich dort mit über 10 verschiedenen Tastenkombinationen konfrontiert, die sich furchtbar ähneln und die alle mehr oder weniger den selben Angriff auslösen. Das Tutorial war zu Ende und ich fragte mich erstmal „Wie knall ich den Gegnern jetzt einen vor den Kiefer?“ Ansonsten ist daran aber nicht auszusetzen.
Solche T'Lan-Krieger lassen sich nur mit reiner Schlagkraft bekämpfen...
Das Spielgeschehen von Breakdown findet primär nur in Gebäuden statt. Meistens befindet sich Derrick in irgendwelchen Firmenkomplexen oder Labors. Für meinen Geschmack ist das dann doch etwas zu einfallslos und die gebotene Szenerie langweilte mich schnell. Hier hätten ein paar Außenlevels absolut nicht geschadet. Aber so konnten die Entwickler wenigstens die dadurch gegebenen Umstände sinnvoll nutzen. So lädt Derrick seine Lebens- und seine T’Langenenergie entweder mit Getränkedosen, mit Hamburgern oder mit Schokoriegeln wieder auf. T’Langen sind dabei die Stoffe, die euer Alter Ego benötigt um bestimmte Spezialfähigkeiten einzusetzen, die er im Laufe des Spiels entdeckt. Mehr sollte ich an dieser Stelle nicht dazu sagen um nicht unnötig viel von der wirklich guten Hintergrundgeschichte zu verraten.
Technisch kann sich die Grafik wirllich sehen lassen...
Grafik:
Was die Grafik von Breakdown betrifft bin ich mir äußerst unsicher. Zwar bietet das Spiel saubere Texturen, detaillierte Polygonmodelle und ein absolut flüssiges Spielvergnügen, andererseits aber mangelt es dem Titel einfach an Farbe. Das klingt im ersten Moment sicherlich komisch, ist aber wirklich das Hauptmanko der sonst wirklich sehr guten Grafik. Das Spiel erinnert beinahe an einen guten alten Schwarz-Weiß Film, weil wirklich ein Großteil der Optik aus unterschiedlichen Graustufen besteht. Dadurch wirken die wirklich sauberen Texturen ziemlich verwaschen und schwammig und man kommt sich schnell wie in einem reinen Texturbrei vor. Spieler, die, wie ich, gerade bei 3D-Spielen, Probleme mit dem Texturbrei haben und denen dadurch häufig schnell übel wird, sollten den Titel erstmal Probe zocken, bevor sie sich zum Kauf entscheiden. Auf Grund der tristen Grafik kann ich dem Spiel nicht mehr als 8/10 Punkten in der Grafikwertung geben.
Sound:
Zu einem guten Ego-Shooter gehört auch immer eine bombastische Soundkulisse. Diese sucht man bei Breakdown aber leider vergebens. Die Soundeffekte sind nichts wirklich besonderes, gehen aber in Ordnung. Bei der Hintergrundmusik sieht das allerdings schon wieder anders aus. Diese passt zwar zum Spielgeschehen, nervt aber bereits nach einer Viertelstunde so dermaßen, dass man sich geradezu dazu genötigt fühlt, diese komplett abzustellen.
Alex Hendrickson begleitet euch durch das Spiel und kämpft an eurer Seite...
Steuerung:
Wie bereits weiter oben angesprochen ist die Steuerung besonders in den Nahkampfsituationen eher schlecht und sorgt für einige Probleme und führt damit auch zu so manchem Game Over. Ansonsten verhält sich die Tastenbelegung allerdings sehr genretypisch. Mit dem linken Stick bewegt ihr euch, der rechte Schulterbutton feuert die ausgewählte Waffe ab und die anderen Buttons dienen dem Sprung oder dem Aufnehmen von Gegenständen. Auch die automatische Zielerfassung des Spiels stört eher, als dass sie einen sinnvollen Zweck erfüllt. So ballert man meist auf Gegner, die weit hinten im Raum stehen, obwohl vor einem ein Gegner steht, der einen gerade mit dem MG zersiebt. Gott sei Dank kann man diese Zielhilfe allerdings abschalten.
Bei Breakdown handelt es sich um einen ziemlich durchschnittlichen Ego-Shooter, der trotz einiger origineller Ideen keine Konkurrenz für die Genrekönige auf der Xbox Rainbow Six 3 und Halo darstellt. Das liegt nicht zu letzt an der teilweise schlechten technischen Umsetzungen. Das betrifft insbesondere die farbarme Grafik und die verbesserungswürdige Steuerung. Trotzdem machen Fans des Genres, die zumindest mal ein Bisschen was neues in einem Shooter sehe möchten nichts falsch. Große Unterschiede zur Konkurrenz sollte man allerdings nicht erwarten, da die Ideen leider nicht konsequent durch den kompletten Spielverlauf eingebracht worden sind. Ich empfehle an dieser Stelle also erstmal Probespielen, oder sich den Titel mal für einen Wochenende aus der Videothek ausleihen.