Einleitung
Um es so einfach wie möglich zu machen, vergleichen wir LittleBigPlanet Karting mit Mario Kart 7 mittels Kategorien, wo sie anhand ihrer Überlegenheit Punkte bekommen. Die Rechnung hierbei ist einfach. Wer am Ende die meisten Punkte hat, bekommt den Pokal.
Präsentation
Was die Grafikqualität angeht, wäre es unfair ein Handheldspiel mit einem HD-Game auf einer großen Konsole zu vergleichen. Vielmehr gehen wir in der Sparte Präsentation auf den allgemeinen Style ein und wie dieser umgesetzt wurde.
Jeder liebt Mario und jeder kennt das Pilzkönigreich und seine berühmten Charaktere. Hier spielen Mario Kart 7 wie auch seine Vorgänger ihre enorme Stärke aus. Alle, die schon mal ein Mario-Spiel ihr Eigen nannten, werden sofort viele Orte wiederkennen. Dabei bekommt der Mario-Fan an jeder Ecke einen kleinen Aha-Moment, da er bestimmt was erspäht, was er schon zuvor in einem Nintendo-Jump‘n Run gesehen hat. Allgemein kann man sagen dass der Style recht bunt und verspielt daherkommt. Kurz gesagt: Alles wirkt wie aus einem Guss und ist Fanservice schlechthin.
LittleBigPlanet Karting hat ein kleines Manko. Die Abenteuer des Sackboys können, was das Alter und die Anzahl der Titel angeht, noch nicht ganz an die große Nintendo-Ikone heranreichen. Somit schöpft der Sony-Racer hauptsächlich aus den zwei Jump‘n Runs. Schon recht früh, wenn man sich auf der Strecke befindet, merkt man, dass die Entwickler sich ganz besonders von LittleBigPlanet 2 inspiriert haben lassen. Viele Levelumgebungen, Sticker sowie Charakter sind um die Piste aufgebaut und versprühen genau denselben Charme wie die beiden Jump‘n Run-Abenteuer des kleinen Hüpfsacks. Hierdurch gewinnt das Spiel sehr viel Wiedererkennungswert. Somit kriegen sowohl LittleBigPlanet Karting als auch Mario Kart 7 jeweils ein Punkt.
Spielbarkeit und Abwechslung
Die Spielbarkeit von Mario Kart war schon zum Start auf dem Super Nintendo eine der großen Stärken. Wirklich jeder kann den Controller in die Hand nehmen und sofort loslegen. Das ist bei Mario Kart 7 nicht anders. Der Einstieg ist äußerst simpel, doch um im Mehrspielermodus zu bestehen gilt es die kleinen Tricks zu beherrschen, um sich Vorteile zu verschaffen. Hiermit ist ganz besonders das Driften in den Kurven gemeint, das ab Mario Kart 64 immer zu einem kleinen Turbo-Boost führte. Zudem sollten hier der Blitzstart oder Sprungturbo nicht vergessen werden. Was das Waffenbalancing angeht, war Nintendo immer recht gründlich und hat jedes Mal den schmalen Grad geschafft, dass kein Item zu übermächtig wurde. Inpunkto Abwechslung ist der Titel grundsolide und bietet neben den typischen Grand Prix- und Zeitrennen einen Arena-Modus, wo ihr entweder gegen echte Spieler online oder CPU-Kontrahenten antretet.
In Sachen Spielbarkeit haben sich die Entwickler von United Front Games die Mario-Kart-Serie genaustens angeschaut, weil das Spielgefühl fast identisch zu sein scheint. Driften in Kurven, der Blitzstart, wie auch der Turbo, den man nach einer 360 Grad-Drehung in der Luft vollführt, sind mit dabei. Hier wirkt das Spiel leider in keinster Weise innovativ und baut eigentlich auf die bestehenden Stärken der Konkurrenz. Daran ist nichts verwerflich, allerdings wäre ein bisschen Eigenständigkeit wünschenswert gewesen. Doch der Kart-Racer punktet in einer ganz anderen Disziplin. Während ihr im Storymodus von Rennstrecke zu Rennstrecke wandert, schaltet ihr immer kleine Minigames frei die für kreative Abwechslung sorgen. Auch der Arena-Modus, wo sich acht zielsichere Fahrer in begrenzten Arealen bewegen, bietet mehr Varianten und Spielideen als die Konkurrenz. Nicht zu vergessen der Downloadcontent anderer Spieler, der neue Strecken oder Modis für euch verfügbar macht. Somit ein Punkt für Sackboy.
Mehrspielermodus
Hier lassen sich beide Kontrahenten nicht die Butter vom Brot nehmen. Sowohl Mario Kart 7 wie auch LittleBigPlanet Karting bieten ausreichenden Onlinesupport und einen lokalen 4-Spielermodus mittels Splittscreen. Darüber hinaus könnt ihr gegen die Bestzeiten von Freunden ankämpfen und und und. Also je ein Punkt für Sony und Nintendo.
Powerups
Die Items sind wieder eine Stärke von Mario Kart. Das liegt ganz besonders daran, weil die meisten Waffen auch in anderen Mario-Spielen zum Einsatz kommen. Ob es der grüne bzw. rote Schildkrötenpanzer ist oder die Feuerblume. Alle Wummen im Rennzirkus passen einfach in Sachen Kreativität wie Authentizität besser zusammen und sind schon teils legendär. Hier können Sacksboys Items leider nicht mithalten. Diese sind zwar inhaltlich fast dasselbe aber das letzte Bisschen Innovation und Kultstatus fehlt hier einfach. Somit ein Punkt für Mario Kart.
Strecken- und Farzeugmodifikation
Diese Kategorie geht allein an LittleBigPlanet Karting. Genau wie die beiden Hüpfabenteuer punktet der Kart-Racer mit einem mächtigen Leveleditor, der anfangs viel Kopfschmerzen bereiten wird. Doch ist die steile Lernkurve mal überwunden, bietet dieser Modus schier unglaubliche Möglichkeiten. Angefangen vom Erstellen eigener Rennstrecken sind die Aussichten andere verrücke Sachen zu verwirklichen, die nichts mit Rennfahren zu tun haben, ein Kinderspiel. Hierbei zeigen die Entwickler mittels einer Tower Defence-Variante, wozu der Level Editor in der Lage ist. Da muss man ganz klar sagen, dass die Einstellungsmöglichkeiten zahllos sind und eigentlich nur durch eure Fantasie gebremst werden. Auch im Punkt Fahrzeugvarianten und Personalisierung hat LittleBigPlanet Karting ein durchdachteres System. Hier zieht Mario leider den kürzeren.
Wertung
Es war ein knappes Rennen doch am Ende musste sich Mario seinem Kontrahenten Sackboy leider geschlagen geben. Nichtsdestotrotz bleiben beide Rennspiele gute Vertreter ihrer Gattung. Am Ende aber spielt der persönliche Geschmack natürlich eine ausschlaggebende Rolle. Damit wünsch ich euch viel Spaß auf der virtuellen Piste.