MotoGP 10/11 im Test

PlayStation3XboxXbox 360

Publisher Capcom bleibt der Serie treu und lässt die 800 cm³ Viertaktmotoren der MotoGP-Klasse erneut aufheulen. Lohnt sich das diesjährige Update..?


motogp1011_aw_01.jpg

 

Mit MotoGP 09/10 erntete die italienische Entwicklerschmiede Monumental Games wenig Ruhm bei den MotoGP-Fans rund um den Globus. Das Spiel hinkte selbst MotoGP 08, welches noch direkt von den Rennspielexperten Milestone (SBK X: Superbike World Championship, WRC 2010: FIA World Rally Championship) programmiert wurde, spielerisch weit hinterher. Ein 'Highlight' der speziellen Art war der stümperhafte Sprecher mit seinen grenzdebilen Kommentaren. Eine Entwarnung unsererseits: Dieser wurde durch einen neuen Ansager ersetzt, der seine Arbeit wesentlicher professioneller verrichtet und nicht mehr für blutende Ohren hinter dem Controller sorgt ^-^.

 

motogp1011_13.jpgBrandneu in MotoGP 10/11 ist der Customisable Player Assist. Hinter diesem klangvollen Feature verbirgt sich nichts weiter als die Möglichkeit eurer Fahrverhalten entsprechend den eigenen Skills anzupassen. Sprich: Aktiviert ihr bspw. die Bremsautomatik, dann übernimmt die KI – ähnlich wie im Xbox 360 Edelracer Forza Motorsport 3 - für euch das Bremsen. Der Vorteil liegt auf der Hand. Ergo konzentrieren sich Casual Gamer und Neueinsteiger einzig und allein auf die 18 anspruchsvollen, offiziell lizenzierten Pisten und auf das Steuern der PS-strotzenden Zweirad-Monster. Serien-typisch werden Hinter- als auch Vorderradbremse für gewöhnlich separat bedient.

 

Wer es etwas anspruchsvoller mag, schaltet die automatische Gewichtsverlagerung und den Anti-Wheelie ab. Experten aktivieren die Einstellung 'Simulation', auf der sämtliche Fahrhilfen abgewählt sind. Ohne Traktionskontrolle kommt MotoGP 10/11 recht nahe an eine waschechte Simulation ran. Die Bikes fortan auf der Piste zu halten erfordert eine sehr ruhige Hand: Mit weit aufgedrehten Gashahn zieht es euch in den Kurven kurzerhand das Hinterrad weg. Gegenüber MotoGP 09/10 hat Monumental Games hier also eine wirklich gute Arbeit geleistet und das Fahrverhalten an den richtigen Stellen erfolgreich optimiert. Eine weitere längst überfällige Neuerung betrifft die Einstellungsmöglichkeiten an den Motorrädern selbst: Nun ist es möglich Reifenmischung, Getriebe, Differenzial sowie Federung (inklusive dem Radstand) individuell dem eigenen Fahrstil anzupassen.

 

motogp1011_07.jpgmotogp1011_09.jpg

 

 

Erwartungsgemäß hat auch eine Ideallinie inklusive farblich markierter Bremspunkte den Weg ins Spiel gefunden. Zusammen mit der Rückspulfunktion '2.Chance', mit der ihr missglückte Überholmanöver oder Unfälle via Druck auf die 'Select-Taste' rückgängig macht, ein mittlerweile unverzichtbares Feature in aktuellen Rennspielen. Letzteres dürft ihr im Gegensatz zu Forza 3 unbegrenzt oft anwenden. Auf diese Weise lassen sich u.a. Siege und dergleichen 'erschummeln'. Ohnehin belohnt MotoGP 10/11 die Spieler mit sauberem Fahren. Deutlich wird dies in den beiden unveränderten Spielmodi 'Rennen-gegen-die-Uhr' und 'Herausforderungen'. Wer sich hier nicht an die MotoGP-Regeln hält, wird gnadenlos mit Zeitabzug bestraft.

 

motogp1011_05.jpgmotogp1011_06.jpg

 

motogp1011_01.jpgGefeilt seitens Monumental Games wurde überdies an der künstlichen Intelligenz. Fortan machen die computergesteuerten Mitfahrer  vereinzelt Fahrfehler oder einen imposanten Ausflug ins Kiesbeet. Aggressiv wie eh und je geht’s erneut auf den Pisten zu. Bereits auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad schenken euch die KI-Piloten nichts: Abdrängen und Anrempeln steht in MotoGP 10/11 an der Tagesanordnung. Die Inhalte der Spielmodi wurden 1:1 aus dem Vorgänger übernommen, Haupt- und Untermenüs minimal modernisiert.

 

Das Herzstück ist wie gehabt der fordernde Karriere-Modus, in dem ihr euch bis and die Spitze (MotoGP-Klasse) hoch arbeitet. Als Grünschnabel startet ihr in der lahmen 125ccm Klasse, managt eurer Team, stellt Personal ein und erforscht mithilfe der Ingenieure diverse Upgrades. Alternativ bestreitet ihr die Karriere im Team via klassischem Splitscreen (vertikal oder horizontal): Ein weiterer menschlicher Spieler kann zu jedem (!) Zeitpunkt ein- und aussteigen. Die Präsentation (keine Siegerehrungen) ist ziemlich trocken. Außer Texteinblendungen gibt es absolut nichts zu sehen.

 

motogp1011_12.jpgmotogp1011_04.jpg

 

Neben dem sauberen Netzwerk-Code (größtenteils lag-freie Rennen mit bis zu 20 Teilnehmern), überzeugt insbesondere die flüssige Grafik mit ihrer guten Weitsicht. Mein Tipp: Unbedingt die Kameraneigung aktivieren. Die Framerate ist durchgehend stabil - auch bei 27 Fahrern gleichzeitig auf der Piste geht das Spiel kaum in die Knie. Neben den hübsch modellierten Bikes wissen die Witterungsverhältnisse  zu überzeugen. Leider wirkt sich eine nasse Fahrbahn so gut wie nicht auf das Fahrverhalten aus. Hier muss dringend nachgebessert werden. Soundtechnisch liegt MotoGp 10/11 im Durchschnitt. Die Musik (instrumentales Gedudel) hat mich allerdings weniger vom Hocker gerissen. Boxenfunk bekommt ihr noch immer keinen zu hören.

 

motogp1011_14.jpgmotogp1011_03.jpg

Daniel meint:

Daniel

Nach dem enttäuschenden MotoGP 09/10 haben Publisher Capcom und Entwickler Monumental Games ein ordentliches Motorrad-Rennspiel auf die Beine gestellt. Die verbesserte Fahrphysik dürfte Simulationsfetischisten wie Casual Zocker gleichermaßen zufrieden stellen. Letztere schalten diverse Fahrhilfen hinzu. Für langanhaltenden Spielspaß ist zudem gesorgt: Ein kostenfreies DLC-Update mit den Daten der Saison 2011 folgt im Sommer. Eine tolle Sache, wie wir finden.

Positiv

  • Kostenfreies DLC-Update angek.
  • Customisable Player Assist
  • Handling, 2. Chance, MotoGP-Lizenz

Negativ

  • Kein Schadensmodell
  • Fahrverhalten bei Regen
  • Präsentation
Userwertung
7.7 1 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
MotoGP 10/11 Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1-2 (Splitscreen)
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 18. März 2011
Vermarkter Capcom
Wertung 7.7
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen